Unter Strom
Hochvolt Fachkraft 3E
Zum Stichtag 1. Januar 2025 waren in Deutschland rund 1,65 Millionen reine Elektro-Pkw (BEV) zugelassen. Ihr Anteil am gesamten Pkw-Bestand beträgt etwa 3,3 Prozent. Zudem sind noch jede Menge Hybrid-Fahrzeuge unterwegs, alleine im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 191.905 Plug-in-Hybrid-Pkw (PHEV) neu zugelassen.
Die Anzahl der Elektro- und Hybridfahrzeuge auf deutschen Straßen wächst kontinuierlich, auch wenn das im Vergleich zum Gesamtbestand an Pkw, der über 49 Millionen beträgt, noch einen relativ kleinen Anteil ausmacht.
Naturgemäß werden auch Elektro- und Hybridfahrzeuge in Unfälle verwickelt, was ebenso spezielles wie geprüftes Fachwissen bei der Begutachtung von Unfallschäden voraussetzt.
Eine "Hochvolt Fachkraft KFZ 3E" ist eine Fachkraft, die speziell für Arbeiten an Hochvoltsystemen in Kraftfahrzeugen qualifiziert ist und unter Spannung stehende Arbeiten an diesen Systemen durchführen darf. Die Stufe 3E ist die höchste Qualifizierungsstufe und berechtigt zu elektrotechnischen Arbeiten auch unter Spannung.
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Hochvoltsysteme:
In Elektro- und Hybridfahrzeugen werden Hochvoltsysteme eingesetzt, die mit Spannungen über 60 Volt Gleichspannung oder 30 Volt Wechselspannung arbeiten. -
Gefahrenpotenzial:
Diese Spannungen stellen ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Beschäftigte dar, weshalb eine spezielle Qualifizierung erforderlich ist. -
Qualifizierung:
Die Qualifizierung zur "Fachkundigen Person für Hochvoltsysteme (FHV)" erfolgt in mehreren Stufen (1E, 2E, 3E). -
Stufe 3E:
Die Stufe 3E, auch als "Fachkundige Person für Arbeiten unter Spannung" bezeichnet, berechtigt zu elektrotechnischen Arbeiten an unter Spannung stehenden Hochvoltsystemen. -
Zielgruppe
Diese Qualifizierung ist besonders relevant für Mitarbeiter in der Automobilindustrie, z.B. in Kfz-Werkstätten, bei Fahrzeugherstellern und -zulieferern, sowie für Sachverständige und Entsorger. -
Voraussetzungen:
Für die Teilnahme an der Stufe 3E ist in der Regel eine Qualifizierung nach Stufe 2E, ein Mindestalter von 18 Jahren, eine abgeschlossene Erste-Hilfe-Ausbildung und eine medizinische Eignung erforderlich. -
Inhalte:
Die Schulung umfasst unter anderem sichere Arbeitsverfahren für Arbeiten unter Spannung, Kenntnisse über Hochvolt-Energiespeicher, sowie spezifische Gefährdungen und Schutzmaßnahmen. -
DGUV Information 209-093:
Die Ausbildungsinhalte richten sich nach der DGUV Information 209-093, die die Qualifizierung für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen regelt, so die BG Verkehr. -
Arbeiten unter Spannung:
Arbeiten unter Spannung sind beispielsweise die Fehlersuche an Batteriemodulen oder das Erneuern einzelner Module, wenn eine Spannungsfreischaltung nicht möglich ist.
